Beziehung vor Erziehung

Vertrauen ist ein Wichtiger Baustein

Unser Grundgedanke

 

Das Leben soll schön für beide sein - für den Menschen wie auch für das Tier 

Wir brauchen ein tiefes Verständnis für das Wesen des Hundes, um mit ihm kommunizieren zu können.

 Beziehung baut sich über gegenseitiges Vertrauen auf.

Der Wolf frisst pflanzenfressende Beutetiere, die er erst einmal erjagen muss!

 

Unser Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab und wurde über viele Jahre zum Haushund domestiziert. Dennoch lebt in unserem Hund ein kleiner Teil seines Vorfahrens Wolf mit, der z. B. gerne hinter einer Beute her jagt. Dies müssen wir unserem Hund durch Ersatzspiele mit Futter oder Spielzeug bieten, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden und eine gute Beziehung zu ihm aufzubauen. Kommen wir seinen Bedürfnissen nicht nach, befriedigt er seine Bedürfnisse selber und jagt dann z. B. Jogger, Radfahrer, Autos, Hasen oder ähnliches. Damit erschwert sich das Zusammenleben mit dem Hund oder wird gar unmöglich. Wir arbeiten mit positiver Verstärkung und nützen das Fressverhalten, Meuteverhalten/Sozialverhalten oder das Spielverhalten des Hundes aus, um so ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund herzustellen. Nur der Hund der seinem Führer vertraut kann sich bei ihm sicher- und wohlfühlen. 

 

Was wäre, wenn für ihren Hund, Sie als Person am Wichtigsten wären ?

Was würde dann passieren?

 

Er würde sich nicht mehr ablenken lassen von anderen Hunden, Autos, Fahrradfahrern, Joggern, und anderen Umwelteinflüssen. Er würde sich auf sie konzentrieren. Viele Dinge im Alltag wären einfacher mit dem Hund zu gestalten. Deshalb arbeiten wir mit Verstärkern, wie mit dem Spielzeug an der Schnur, Sozialverhalten (herumtollen, körperliche Kontakte und verstecken), Futtertrieb (Futtertreiben nach Dildei) und machen uns für den Hund so interessant wie möglich. Der Hund soll seinen Führer lieben, vertrauen und sich sicher bei ihm fühlen, dabei braucht er eine konseqente Führung, einen Menschen der ihn versteht und ihm seine persönliche Freiheit lässt.

Durch das eingehen auf das Wesen seines Hundes, hat ein Mensch die Möglichkeit seinen Hund tief im Inneren zu verstehen und kann so ein inniges Vertrauensverhältnis zu seinem Hund aufbauen.

 

Das Spielverhalten (Verstärker)

 

Es gibt kein Leben ohne Spiel. Im Spiel lernt der Hund wichtige Bewegungsabläufe. Es bringt Freude, durchdringt den ganzen Körper mit Glücksgefühlen und fördert die Bindung zu seiner Bezugsperson. Hunde spielen von Natur aus, sie erlernen körperliche und geistige Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sie später im Rudel, z. B. bei der Jagd benötigen. Es geht uns darum, wie spiele ich richtig mit dem Hund, um es für mich positiv in der Ausbildung einsetzen zu können. Spieltrieb ist förderbar oder hemmbar, spiele ich also viel und richtig mit meinem Hund, spielt dieser viel und gerne.

Das Spielen mit einem Spielzeug soll ein Ersatz für das Jagen sein. Das Bedürfnis zu jagen wird umgelenkt in ein gemeinsames Spiel mit dem Menschen, das Beziehung schafft.

Unser Spielzeug soll ein Beutetier imitieren. Das Beutetier sitzt ganz ruhig im Gras, um nicht vom Hund entdeckt zu werden. Wird es dann doch entdeckt, rennt es urplötzlich mit schnellen zickzack Bewegungen weg, dies löst beim Hund einen Hetztrieb aus und er rennt hinterher. Dann springt er seine Beute an, worauf sich diese sofort totstellt, Darauf lässt der Hund seine Beute los, worauf das Beutetier wieder erneut zu flüchten versucht, der Hund greift erneut zu und schüttelt die Beute   ganz wild hin und her, welches immer wieder beim Beutetier einen Totstellreflex auslöst. Will er das Beutetier nicht verlieren, muss er es gut festhalten. Beachte ich beim Spiel mit meinem Hund diese Grundregeln, kann ich den Spieltrieb meines Hundes erhöhen. Dabei gewinnen beide, Hund wie Hundeführer. Das Spiel bekommt eine große Bedeutung im gemeinsamen Tun miteinander!

Das Spiel macht beiden Freude und fördert die Beziehung zwischen ihnen. Abrufen mit einem Spielzeug

Eine Person hält den Hund fest, damit wird das Bedürfnis zu der anderen Person zu wollen höher. Die andere Person rennt vom Hund weg und ruft dabei seinen Namen und versteckt sich. Gemeinsames Tun lässt Glückshormone und Endorphine entstehen, welches ein Glücksgefühl hervorruft.

Fressverhalten (Futter als  Verstärker)

 

Futter ist für unseren Hund überlebensnotwendig. Die meisten Hunde nehmen gerne kleine leckere Häppchen wie Wurst, Käse, Hähnchen oder auch gekochtes Fleisch usw. Mit dem Futter kann ich den Hund in eine gewünschte Position bringen und den Hund, während er ein gewünschtes Verhalten zeigt, füttern. Diese Position wird er immer wieder aufsuchen, weil sie angenehm für den Hund ist. Deshalb bietet sich Futter als Verstärker gut an. Hunde die sehr viel Angst oder Aggression gegenüber Menschen haben. Kann man über das Futter wieder Vertrauen aufbauen. Der Hund wird ganz liebevoll nur noch aus der Hand gefüttert. Dabei spüren Hunde genau, ob der Mensch, der ihm gegenübersteht es ehrlich mit ihm meint, das Futter alleine ist es natürlich nicht. Die Art und Weise, wie ich dem Hund gegenübertrete, meine Mimik, meine Stimme, ein ruhiges liebevolles sprechen sind ebenso wichtig. So kann  es gelingen, dass der Hund Stück für Stück wieder vertrauen zum Menschen aufbauen kann. Aber durchaus ist Futter eine soziale Brücke zwischen Hund und Menschen. Durch Futter kann ich meinen Hund ganz ruhig in eine korrekte Position bringen und ihm zeigen, welche die richtige Position ist. 

Sozialverhalten (Verstärker)

 

Der Hund ist eine Rudeltier und fühlt sich in einer Meute wohl und sicher. Das Rudel bietet Schutz und Geborgenheit. Auch in einem Rudel halten sich oft die schwachen Tiere in der Nähe des Alphatieres auf, weil sie sich dort am sichersten fühlen. Im Regelfall übernehmen wir als Sozialpartner Mensch die Führung / Leadership, wir sind diejenigen, welche unseren Hund führen, lenken, ihn beschützen und die ganze Verantwortung für ihn übernehmen. Gerne wird der Hund mit uns rennen, barren und herumtollen, also körperlichen Kontakt zu uns suchen. Je nach Hund liebt es der eine mehr, der andere hält sich nur gerne in der Nähe seines Sozialpartners auf. Das Herumtollen, Streicheln, Knuffeln kann beim Hund ebenfalls als Verstärker eingesetzt werden. So baut der Hund eine innige Beziehung zu seinem Freund dem Menschen auf. Er lernt in zu lieben, ihm zu vertrauen, sich in seiner Nähe sicher zu fühlen, es entsteht Geborgenheit und Gefühl des Wohlfühlens. Nur so sind auch Hunde bereit für ihren Hundeführer alles zu tun. Hierzu gehört auch das Kontaktliegen in Ruhephasen mit Hunden.

Der körperliche Sozialkontakt für Hunde ist wichtig, viele Hunde nehmen es gerne als Belohnung an. Lernen sie Ihren Hund richtig kennen und bauen Sie ein Vertrauensverhältnis zu Ihrem Hund auf.

Gleichwertige Kommunikation mit Hunden und keine Unterordnung!

Hilfsmittel

Leine/Halsband

 

Sind Hilfsmittel, mit denen wir arbeiten, jedoch nicht den Hund daran herum ziehen! Durch sanftes führen lenken wir den Hund. Es ist wichtig dass unser Hund lernt was wir von ihm wollen, Unser Hund soll lernen an der lockeren Leine zu laufen. Deshalb konditionieren wir die Leine, die am Halsband befestigt wird mit dem Arbeiten an der Futterhand (Futtertreiben). Arbeiten wir nicht mit einem jungen Hund clicken wir den Karabiner in das Geschirr um.

 

Geschirr

 

An einem Geschirr können wir den Hund festhalten ohne ihm weh zu tun. Am Geschirr darf unser Hund ziehen. Dies ist wichtig für unseren Hund, da er sich je jünger er ist, um so weniger lang kann er sich konzentrieren. Deshalb halten wir ihn am Geschirr fest, an diesem darf er ziehen.

 

Halti

 

Das Halti ist durchaus angebracht für Hunde, die heftig an der Leine ziehen, oder um sie schnell davon abzuhalten in eine Richtung zu ziehen. Da das Halti eine starke Hebelwirkung hat, können hier auch schwächere Menschen große Hunde mit viel Kraft halten. Vor solchen Hilfsmitteln sollte der Hund aber lieber ein Alternaltiv-Verhalten lernen. Haben Hunde ein Fehlverhalten erlernt, kann man so ein Halti kurzfristig gezielt einsetzen.

 

Schleppleine

 

Die Schleppleine als kann in den Längen 5m oder 10m an den Hund angehängt werden, um ihn z. B. am davonlaufen zu hindern. Diese Schleppleine wird dann Meter für Meter abgeschnitten bis am Ende keine Leine mehr am Hund befestigt ist. Eine Schleppleine entbindet nicht davon, sich mit seinem Hund zu beschäftigen und eine bessere Bindung herzustellen, sondern es sollte ein gezieltes lernen an der Schleppleine erfolgen mit positivem Rückruftraining.

 

Maulkorb

 

Ein Maulkorb kann durchaus bei aggressivem Verhalten eingesetzt werden. So kann ein Hund nicht beißen und alle können sich sicher in der Gegenwart eines Hundes mit Aggression fühlen. Auch bei Hunden die sich nicht vertragen ist der Einsatz eines Maulkorbs sinnvoll. Allerdings müssen dann beide Hunde einen Maulkorb tragen.

 

Verstärker

 

Verstärker sind Futter, Spielzeuge wie Ball, Beißwurst Ringe, usw., Sozialkontakte mit dem Menschen wie bubeln, toben rennen, streicheln, Stimme immer freundlich hoch und beruhigend.

 

Die vier Konsequenzen

  1.  Verstärkungen
    Durch die Verstärkung soll ein gewünschtes Verhalten immer häufiger gezeigt werden
    Positive Verstärkung

    Negative Verstärkung
  2. Strafen
    Durch die Strafe soll ein Verhalten dauerhaft gelöscht werden
    Positive Strafe
    Negative Strafe
  3. Die positive Verstärkung
    Die Arbeit über den Clicker, ist die Arbeit über die Positive Verstärkung.
    Durch die positiver Verstärkung mit dem Clicker soll das gewünschte Verhalten immer häufiger gezeigt werden.  

 

Clickertraining, der sanfte Weg in der Hundeausbildung

 

Wir arbeiten gerne mit dem Hilfsmittel Clicker, da der Clicker ein hervoragendes Kommunikationsmittel ist, um dem Hund punktgenau zu vermitteln, welches Verhalten wir von ihm wünschen.

  • Der Clicker ist ein Geräusch, das eindeutig ist und in der Umwelt so nicht vorkommt.
  • Der Clicker bestätigt ganz genau das gewünschte Verhalten. Das Spielzeug, Futter, Lob wird nachgereicht, somit weiß der Hund genau, wofür er die Bestätigung bekommen hat.
  • Der Clicker unterliegt keinen Gefühlsschwankungen, er gibt ein immer gleichbleibendes Geräusch von sich.

 

Klassische Konditionierung mit dem Clicker (Click = Futter). Noch ist der Hundeführer aktiv , drückt den Clicker und der Hund ist passiv. Der Hund erhält nach dem Clickton eine Futterbelohnung. Die Zeit zwischen Click und Futter sollte am Anfang ca. 3 Sekunden sein.

Ist die klassische Konditionierung abgeschlossen, folgt die operante Konditionierung mittels Clicker.

Der Hund wir zuerst auf den Clicker konditioniert. Das heißt der Hundeführer clickt und gibt dem Hund ein Leckerchen. Dies wird ca. drei Tage lang jeweils drei bis vier mal pro Tag geübt. Wir clicken und danach greift unsere Hand zum Futter und gibt dem Hund ein Leckerchen. Dies wiederholen wir mehrmals. Man nennt dies die "Klassische Konditionierung" nach Pawlow. Dabei ist der Hund zunächst einmal passiv und der Hundeführer aktiv. Im Anschluss kommt die "Operante Konditionierung". Der Hund zeigt ein gewünschtes Verhalten

z. B. er stößt an einen Targetstab, sofort clickt es und der Hund bekommt sein Leckerchen. Jetzt ist der Hund aktiv, er tut etwas. Durch ein gewünschtes Verhalten kann der Hund den Clicker auslösen, so bleibt unser Hund geistig aktiv und denkt mit, was wir eigentlich von ihm wollen.

Dieses Hilfsmittel verwende ich persönlich sehr gerne, weil die Hunde lernen mitzudenken. Sie werden aktiv, weil es für sie eindeutig ist, wofür sie am Ende Futter, Spielzeug oder Lob erhalten. Dadurch erhöht sich das Lernthempo beim Hund.

Durch gezieltes Shaping (lernen in kleinen Teilschritten) lernt der Hund Schritt für Schritt in der positiven Verstärkung welches Verhalten gewünscht ist. In dem die Übungen rückwärts aufgebaut werden, ist es für den Hund einfacher zu verstehen. Es wird eine Handlungskette wie das Apportieren auseinander genommen und in kleine Teilstücke einzel trainiert und anschließend rückwärts aufgebaut.

Alle Übungen werden erst in vertrauter Umgebung gelernt also in einer stressfreien vertrauten Umgebung. Danach werden die Übungen an andere Orte übertragen, Wiese, Stadt und danach unter Ablenkung geübt( Generalisierung). Durch viele Wiederholungen gehen Übungen auch in Gewohnheit über (Habitutation).

 

Negative Verstärkung

 

Der Hund zeigt ein gewünschtes Verhalten und darauf hin wird ihm ein unangenehmer Reiz wie schmerz, Druck genommen und wieder ein gutes Gefühl hergestellt. Somit zeigt der Hund das gewünschte Verhalten immer häufiger und schneller. Hier müsste man den Hund zuerst eine unangenehme Umwelt schaffen durch schmerz, Angst oder Druck, um ihm diese bei gewünschtem Verhalten wieder zu nehmen. Bei gewünschtem Verhalten bekommt der Hund seine angenehme Umwelt wieder zurück. Wir sehen von der negativen Verstärkung ab und wenden diese nicht an.

 

Negative Strafe

 

Unerwünschtes Verhalten wird bestraft durch ignorieren, wegdrehen oder sogar wegsperren in eine Box im Auto. Z.B. wenn ihr Hund an ihnen hochspringt, drehen sie sich um und geben ihrem Hund keine Zuwendung mehr, so lernt ihr Hund, dass er die Zuwendung nur bekommt, wenn er nicht mehr hochspringt. Oder wenn er eine Übung nicht macht, üben wir nicht weiter, somit wird ihm das richtig machen vorerst verwehrt und das Click und Leckerli auch. Erst später bekommt er wieder die Möglichkeit es wieder zu zeigen.

 

Positive Strafe

 

Positive Strafen sind z. B.  Wasserspritzflaschen, Schütteldose, ein ziehen an einer Leine, Kläffex und Dogmaster. Der Hund soll ein bestimmtes Verhalten nicht mehr zeigen. Leider ist es manchmal unumgänglich, eine positive Strafe einzusetzen, z. B. wenn Hunde Jogger jagen und diese sogar in die Wade beißen, wenn sie aggressives Verhalten anderen Hunden gegenüber zeigen oder Hasen jagen, und somit eine Gefahr für alle (Tier und Mensch) besteht. Bevor man aber mit solchen Maßnahmen arbeitet, sollte auf jeden Fall genau geprüft werden, aus welchen Beweggründen der Hund das unerwünschte Verhalten zeigt und welches seine Motivation für dieses Verhalten ist. Sollte der Hund sein Verhalten aus Angst zeigen, sollte man zuerst versuchen, die Angst mit einem gezielten Training zu nehmen.

Hier sind Strafen nicht angebracht. Ein Hund sollte immer vorher ein Alternativverhalten erlernen, das ist äußerst wichtig bevor wir zu solchen Maßnahmen greifen. Außerdem sollte gut bedacht werden wann und wie wir auf einen Hund einwirken, bei falscher Handhabe löst das Angst oder Aggression aus.

Verwendet man solche Methoden, wird es immer eine Mischung werden zwischen positiver Strafe bei unerwünschtem Verhalten und positiver Verstärkung bei gewünschtem Verhalten. Der Hund muss aber ein gewünschtes Verhalten schon perfekt ausführen und über die positiver Verstärkung gelernt haben.

Zu den Strafen gehören die Wasserflasche, die Schütteldose, welche Lärm verursacht, Ein ziehen an einer Leine, das Dog Master, welches ein Piepssignal abgibt und gleichzeitig Wasser spritzt. Das Kläffex für Hunde, die dauerbellen.

Hunde die nicht alleine bleiben können sollten  mit viel Geduld zuerst eine Minute alleine gelassen werden, dann zwei Minuten, danach vier Minuten, dann fünf Minuten. Diese Zeit steigert man langsam nach oben, denn wie schon gesagt, man muss die Motivation des Hundes kennen. (Hat der Hund Verlassensangst oder bellt er aus Langeweile). Dies sind zweierlei Hintergründe und sollten individuell auf den Hund abgestimmt werden.

 

Wir arbeiten über die positve Verstärkung, da der Hund lernen soll, was wir von ihm wollen und er soll in der Arbeit mit uns Freude haben. Dabei entwickelt der Hund Glückshormone. Wir bekommen dann einen freudig arbeitenden Hund, welcher ein Vertrauensverhältnis zu uns hat und eine gute positive Bindung.

 

Beziehung vor Erziehung

Mensch und Hund,

zwei die sich gut verstehen!