Stress


Freude / Glück

 

Wie definieren wir Glück beim Hund? Glück oder Freude ist ein emotionaler Zustand in dem das Tier ein Wohlbefinden erlerbt. 

Jedes Lebewesen verfügt über Botenstoffe (Hormone, Neurotransmitter) die in bestimmten Situationen wie Freude oder Stress ausgeschüttet werden. Bei Freude oder Glück werden sogenannte Glückshormone ausgeschüttet wie Serotonin, Dopamin, diese bewirken ein Glücksgefühl. Diese Hormone nennt man auch Körpereigene Drogen wegen der vergleichbaren Wirkung von Rauschgift. Die rufen ein Wohlgefühl hervor und der Zustand ist schön und will deshalb immer wieder erlebt werden.

 

Sozialisierungsphase eines Welpen

 

 Ein Welpe der im Alter von 8 - 18 Wochen ist, befindet sich in der Sozialisierungsphase. Diese Phase sollte ausgenutzt werden, da der Welpe in diesem Alter sehr schnell lernt und schnell neue Nervenbahnen bildet, wie er es nie wieder in seinem Leben tut wird. Alles was er in dieser Zeit positiv lernt bleibt ihm sein ganzes Leben lang erhalten.

Da dies wissenschaftlich erwiesen ist, machen wir uns dies bei der Arbeit mit Hunden zu nutze. Wir arbeiten deshalb über die positive Verstärkung mittels Clicker. Wir wissen, dass ein leichter Stress die Lernbereitschaft eines Hundes erhöht, jedoch ein zu starker Stress oder Dauerstress die Lernbereitschaft blockiert. Lernen ist dann nicht mehr möglich.

 

Der Erwachsene Hund mit Vorerfahrungen

 

Leider kommt es in den letzen Jahren immer häufiger vor, dass wir Hunde aus dem Ausland im Tierheim haben, die sehr viele negative Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben und aufgrund der gemachten Erfahrungen im Stress sind.

Stress wird sich nicht immer vermeiden lassen. Eine Aufgabe gelöst zu haben oder etwas neues zu lernen macht den Hund glücklich und spornt ihn an. Dopamin ist verantwortlich für den Motivationsschub ein Körpereigenes Belohnungssystem wird angekurppelt.

Oft spielen diese Hunde nicht, weil sie es gar nie gelernt haben. Spiel ist förder oder hemmbar. Sie lernen über die positive Verstärkung das Apportieren mit einem Tennisball. Der Tennisball ist ein Gegenstand der von den Hunden unheimlich gerne angenommen wird. Es könnte auch ein anderer Gegenstand sein. Die Übung wird rückwärts aufgebaut. Durch die Übung wird die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer besser, der Hund lernt wie man lernt und gleichzeitig bekommt er in das was Menschen mit ihm machen wieder vertrauen und kann es als schön empfinden, außerdem merkt er das spielen, was er vorher nicht kannte schön ist und Freude bereitet. Das Team kann wachsen und spielerisch durch die Umwelt gehen. 

Beim Spielen erleben die Hunde mit ihren Hundeführern zusammen Freude durch das spiel. Auch das gemeinsame Spiel setzt Glückshormone frei. Spielen macht Freude. Es gibt Suchspiele, Ziehspiele, Fangspiele, Jagdspiele usw. Das Spiel sollte abwechslungsreich gestaltet sein, damit die Langeweile und die Berechenbarkeit keine Chance hat.

 

Beschwichtigungssignale erkennen

 

Stresssignale erkennen und darauf eingehen ist wichtig. Der Hund braucht in Stresssituationen die Hilfe seines Hundeführers. So kann der Hund in denen er Angst bekommt seinem Hundeführer vertrauen und Schutz bei ihm finden oder bei aggressiven Verhalten gestoppt werden.

 

Beschwichtigungssignale

  • der Hund leckt sich über die Schnauze
  • ungerichtetes herumschnüffeln am Boden
  • Gähnen
  • schnelles Hecheln
  • Gras fressen
  • Ruhelosigkeit
  • Zittern
  • Durchfall
  • weglaufen
  • aggressives Verhalten

Zeigt ein Hund Stresssymptome, so sollte man unbedingt darauf eingehen. Wir versuchen den Hintergrund der Angst herauszufinden. Gründe hierfür können Angst vor Artgenossen, Schießen, Gewitter, Menschen, oder sonstige Umweltgeräusche sein. Wir führen den Hund langsam an die Dinge heran, so dass der Hund nicht zu sehr in Stress kommt.

 

Trainingsmethoden sind

  • Gegenkonditionieren
  • Desensibilisieren
  • Gewohnheit / Habituation

Alternativverhalten schaffen

 

Der Hund lernt über die positive Verstärkung zum ersten mal, dass Situationen angenehm sind und er keine Angst haben muss. Dies kann bis zu ein bis zwei Jahre Training bedeuten. Der Hund muss seinem Hundeführer voll und ganz vertrauen und sich an ihm orientieren kann. Durch die gezielte positive Verstärkung lernt der Hund das Lernen und es werden die Botenstoffe wie Dopamin ausgeschüttet, die ein Wohlgefühl des Glückes hervorgerufen. Durch viele Wiederholungen legt sich die Angst und die Ausschüttung von Adrenalin.

Der Hund kann wieder ein einigermaßen normales Leben führen.

 

Die Begrüßung

 

Die Begrüßung eines Hundes, wenn sein Besitzer zurückkommt, gehört zu dem Ausdrucksverhalten der Freude

Begrüßungssituationen sehen bei Hunden meistens so aus, dass sie an ihren Besitzen hochspringen, weil der Hund in das Gesicht des Menschen will, um diesen an den Mundwinkeln zu lecken. Aus Hundesicht ein völlig normales Verhalten.

Erwidern sie die Gestiken ihres Hundes, in dem sie sich ihm zuwenden, gehen sie zu ihm hinunter. Bieten sie ihm ihre Hände an um sie abzuschlecken. Dies dient der Bindung zwischen den beiden Sozialpartnern. Der Hund drückt damit seine Freude Sie wieder zu sehen ihnen gegenüber aus.

Wollen wir den Hund vom Gesicht auf die Hände lenken, können wir folgendes trainieren.

Wir üben mit dem Hund den Handtarget. Der Hund lernt auf ein Kommando Touch die Nase in die Hand zu stupsen. Danach übertragen wir das Touch auf fremde Personen. Nach langem Training, circa ein halbes Jahr jeden Tag zweimal, wird sich eine Veränderung einstellen. Der Hund wird die Hände aufsuchen und nicht mehr das Gesicht und die Mundwinkel. 

Eine tolle Übung für Kleinkinder, weil das Stupsen mit der nassen Nase in der kleinen Kinderhand angenehm ist, und der Hund nicht unvorsichtig das Leckerli aus der Hand reißen kann. Diese Übung verbindet Kinder mit Hunden auf eine positive Weise.