Assistenzhund Mobilitätshund

Ein Assistenzhund ist speziell ausgebildet, um Menschen mit bestimmten körperlichen Beeinträchtigungen zu unterstützen. Die Aufgaben können vielfältig sein, einschließlich Hilfe bei der Mobilität, das Aufheben von Gegenständen, das Öffnen von Türen, bringen eines Notfalltelefons.

Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die ihren Menschen Unabhängigkeit und Selbstständigkeit verschaffen. Sie sind nützliche Helfer im Alltag und erhöhen damit die Lebensqualität des Betroffenen enorm. Er ist nicht mehr alleine, hat wieder eine Aufgabe, ein Ziel. Das gibt ihm Lebensfreude zurück und bewahrt vor eventuellen Depressionen. Durch die Selbstausbildung eines Assistenzhundes wieder teilhaben an dem alltäglichen Leben in der Gesellschaft.

Seit dem 1.Juli 2023 bilden wir nach der  Prüfungsordnung der AhundV aus.

 

 

Mobilitätsassistenzhund

Der Ausbildungsinhalt umfasst mindestens die Hilfeleistungen H1 und H2 sowie drei weitere der unter H3 bis H13 aufgeführten Hilfeleistungen, wobei die Hilfeleistungen H3 bis H13 durch bis zu drei sonstige Hilfeleistungen (H14) oder jeweils durch eine bei H2 aufgeführte einzelne Notfallmaßnahme ersetzt werden können. 

 

H1 Apportieren von Objekten Auf Signal hebt der Hund einen Gegenstand auf, hält oder trägt ihn, bis er das Signal erhält, den Gegenstand koordiniert dem Menschen anzureichen oder an einem angewiesenen Ort abzulegen.

H2 Ausführen einer Notfallmaßnahme wie – Telefon holen – Hilfsperson holen – Notrufknopf drücken – Bellen oder Laut geben auf Signal oder – Medikamente bringen Der Hund führt auf Signal eine bestimmte Notfallmaßnahme aus: Zum Beispiel holt er das Telefon, eine Hilfsperson oder bestimmte Notfallmedikamente. Oder der Hund läuft auf Signal zu einer vorher genannten Person, um diese darauf aufmerksam zu machen, dass Hilfe benötigt wird oder der Hund bellt auf Signal des Menschen, um auf eine Notsituation aufmerksam zu machen. Falls erforderlich, öffnet der Hund dazu Türen, überwindet Treppen oder andere Barrieren.

H3 Schalter bedienen Der Hund betätigt auf Signal hin mit der Nase oder der Pfote den erwünschten Schalter von Einrichtungen wie etwa Licht, Notrufknopf, Fahrstuhl, Ampeltaster, Toilettenspülung sowie Schalter von Elektrogeräten wie etwa Staubsauger.

H4 Türen öffnen, aufhalten und schließen Der Hund öffnet und schließt auf Signal eine Zimmer oder Wohnungstür. Bei Türen, die selbst schließen, hält er die Tür weit und lang genug offen, so dass der Mensch hindurchgehen oder hindurchfahren kann.

H5 Unterstützung beim An- und/oder Ausziehen Der Hund zieht auf Signal mit dem Maul das gewünschte Kleidungsstück an und/oder aus, ohne das Kleidungsstück dabei zu beschädigen. Winkel, Art und Krafteinsatz lernt der Hund an individuellen Bedürfnissen auszurichten.

H6 Handrollstuhl oder Rollator heranziehen Der Hund zieht auf Signal den Handrollstuhl oder Rollator zu seinem Menschen heran. Position und Abstand sind hierbei individuell von Situation und individuellem Bedarf abhängig, um z. B. sicheres Umsetzen zu ermöglichen.

H7 Türen oder Schubladen öffnen Der Hund öffnet auf Signal eine Schublade oder Tür (auch Schranktür) etwa durch Ziehen oder Anstupsen.

H8 Unterstützung bei der Hausarbeit Der Hund unterstützt bei der Erledigung der Hausarbeit (etwa bei der Wäsche). Hierzu kann es je nach Bedarf notwendig sein, dass er beispielsweise Wäsche aus der Maschine anreicht, einen Wäschekorb zum Wäscheständer zieht, Wäsche sowie heruntergefallene Wäscheklammern anreicht und den Wäscheklammerbeutel hält.

H9 Packtasche tragen einschließlich Auf- und Absetzen Der Hund trägt eine ergonomisch individuell zu ihm passende Packtasche auf dem Rücken, in der beispielsweise der Einkauf verstaut werden kann. Der Hund lernt, sich sicher mit der Packtasche im privaten und öffentlichen Bereich zu bewegen. Das Gewicht der Packtasche samt Inhalt darf 15 % des Körpergewichts des Hundes nicht überschreite des Hundes nicht überschreiten.

H10 Hand auf eine Armlehne oder ein Steuerelement (Schaltung) schieben Der Hund unterstützt den Menschen dabei, dessen Hand oder Arm auf Armlehne, Rollstuhlschaltung, Schoß etc. zu platzieren, wenn dies aus eigener Kraft nicht möglich ist, beispielsweise indem der Hund seine Schnauze unter den Arm legt und diesen auf die Armlehne zurückschiebt.

 

H12 Aufräumen und Müll entsorgen Auf Signal bringt der Hund den Gegenstand zum Mülleimer und entsorgt diesen gezielt im Eimer. Hierbei benötigt er keinen Sichtkontakt zu seinem Menschen und öffnet solche Türen, die ihm den Weg zum Mülleimer versperren.

H13 Hilfsmittel wie Beatmungsgerät tragen oder ziehen Der Hund trägt ein Hilfsmittel wie etwa ein kleines Beatmungsgerät für seinen Menschen oder zieht ein größeres Beatmungsgerät.

H14 Sonstige Hilfeleistung Eine Hilfeleistung, die sich nach dem individuellen Bedarf richtet und mindestens eine der folgenden Anforderungen erfüllt: 1. Die Hilfeleistung ersetzt ganz oder teilweise eine ausgefallene Körperfunktion oder ermöglicht die Erfüllung von Grundbedürfnissen des täglichen Lebens. Zu den Grundbedürfnissen des täglichen Lebens gehören Körperfunktionen wie Gehen, Stehen, Treppensteigen, Sitzen, Liegen, Greifen, Sehen, Hören, Nahrungsaufnahme und die Ausscheidung, das selbstständige Wohnen und das Erschließen eines gewissen körperlichen und geistigen Freiraumes und die Kommunikation zur Vermeidung von Vereinsamung.

2. Die Hilfeleistung gleicht die mit der Funktionsbeeinträchtigung verbundene oder im Falle der Vorbeugung zu erwartende Teilhabe Störung aus, mildert diese, wendet sie ab oder beeinflusst sie in sonstiger Weise günstig, um die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern und Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzuwirken.

 

Ashanthi hilft Andy viel im Alltag. Hier macht sie gerade die Schublade auf und holt ein Telefon heraus, das sie dann Andy bringt. Anschließend macht sie die Schublade wieder zu. Alles was weit unten zu holen ist, bereitet Menschen, die im Rollstuhl sitzen, Schwierigkeiten. Deshalb lernen Assistenzhunde Dinge kleinster Art vom Boden aufzuheben und ihrem Menschen zu bringen.


Ashanthi drückt den Aufzugsknopf

Ashanthi hebt ein heruntergefallenes Taschentuch auf

Ashanthi öffnet die Tür


Ashanthi macht das Licht aus

Ashanthi drückt die Fußgängerampel


Christine übt mit Inka im Alltag die Hebebühne am Bus.

Inka bringt bereits mit 10 Wochen das Apportel zu Christine


Zug-, Bus- und Aufzugfahren müssen Assistenzhunde beherrschen und dürfen keine Angst haben.

Fußarbeit von Inka im Alter von 7 Monaten am E- Rollstuhl, eine echte Herausforderung für die beiden.


Assistenzhunde haben zu 60 % die Aufgabe ein treuer Begleiter zu sein. Sie bewirken Lebensfrohheit und sind Seelentröster ...

... und zu 40 % übernehmen sie Aufgaben für ihren Menschen. Heben heruntergefallene Gegenstände auf, drücken Schalter an Ampeln, Aufzugknöpfe usw.


Savarna hilft die Waschmaschine auszuräumen